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Ertrinken bei Kindern: Was tun und wie du sofort reagieren solltest
Manchmal kann es ganz schnell gehen. Kinder sind lebendig und oftmals beim Spielen in ihrer eigenen Welt. Vor ein paar Wochen haben mich diese Worte erreicht: “ Ich wollte die Situation vor Jonah nicht noch einmal groß thematisieren, aber wir hatten vor ein paar Wochen tatsächlich mehr als eine Schrecksekunde, weil Jonah im Freibad so ins Spiel mit einem anderen Kind vertieft war, dass er einfach vergessen hat, dass er keine Schwimmflügel anhatte und dem anderen Kind (mit Schwimmflügeln) hinterher ins tiefe Wasser gesprungen ist. Zum Glück sah ich ihn springen und konnte ihm folgen, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor, in der er zappelte und strampelte, aber sich bis auf ganz kurze Momente extrem gut über Wasser hielt! Ich bin ganz, ganz sicher, dass die Zeit mit dir uns da geholfen hat, weil er nicht in Panik geraten ist und vor allem jetzt zwar mehr Respekt, aber immer noch keine Angst vor dem Wasser hat! Das hätte auch ganz anders ausgehen können.“
Das Thema Ertrinken bei Kindern ist eines der größten Risiken, wenn es um den Aufenthalt am Wasser geht. Was viele nicht wissen: Oft verläuft ein Ertrinken still und unbemerkt. In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Kind schützen kannst, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen du ergreifen solltest und warum Panik oft ein schlechter Ratgeber ist.
Warum ertrinken oft leise passiert
Viele Eltern glauben, dass ein ertrinkendes Kind panisch schreit und mit den Armen rudert. Diese Vorstellung ist jedoch falsch. Tatsächlich ertrinken Kinder oft still und unbemerkt, sogar in der Nähe ihrer Eltern. Kleine Kinder fallen häufig mit dem Gesicht nach unten ins Wasser und sind aufgrund ihrer motorischen Entwicklung nicht in der Lage, sich selbst aus dieser Lage zu befreien. Zudem kann beim Eintauchen ins Wasser ein Stimmbandkrampf auftreten, der das Schreien und die Atmung blockiert.
Eltern sollten sich daher bewusst machen, dass Ertrinken schnell und leise geschieht und ständige Aufsicht am Wasser unerlässlich ist.
Wasserschlucken: Wann Eltern sich Sorgen machen sollten
Es ist wichtig, eines klarzustellen: Wenn Kinder beim Spielen im Wasser kleine Mengen Wasser in die Atemwege bekommen, ist das in den meisten Fällen harmlos. Der Körper reagiert meist mit Husten, was ein natürlicher Schutzmechanismus der Lunge ist. Jeden Tag atmen Kinder beim Spielen im Schwimmbad, Pool oder Planschbecken etwas Wasser ein, und das ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Bleib wachsam, aber lass dich nicht unnötig verunsichern – oft ist der Husten nur eine normale Reaktion des Körpers!
Was ist „sekundäres Ertrinken“?*
Der Begriff „sekundäres Ertrinken“ wird in der Medizin nicht offiziell verwendet und führt oft zu unnötigen Ängsten bei Eltern.
Schlecht recherchierte Artikel erwecken den Eindruck, dass das Verschlucken von Wasser beim Spielen eine ernste Gefahr darstellt.
In Wirklichkeit sind solche Fälle sehr selten. Nur wenn größere Mengen Wasser in die Lunge gelangen, kann es zu ernsthaften Lungenproblemen kommen, meist bei Personen, die beinahe ertrunken wären. Wichtig zu wissen: Es gibt keine Fälle, in denen Menschen nach dem Ertrinken unerwartet und ohne Symptome sterben.
Was ist “trockenes Ertrinken?“*
Der Begriff „trockenes Ertrinken“ wird oft fälschlicherweise mit „sekundärem Ertrinken“ gleichgesetzt.
Beide Begriffe sind jedoch in der medizinischen Fachsprache nicht gebräuchlich und sollten vermieden werden.
Als „trockenes Ertrinken“ wurden früher Todesfälle bezeichnet, bei denen kein Wasser in den Lungen gefunden wurde, was bei plötzlichem Herzstillstand oder einem seltenen Stimmritzenkrampf (Laryngospasmus) im Wasser vorkommen kann. Diese Fälle sind äußerst selten und nicht die typische Ursache des Ertrinkungstodes. Der Begriff wird heute kaum noch verwendet, da er oft zu Missverständnissen führt.
Als Faustregel gilt:*
Wenn beim Schwimmen Wasser geschluckt wird und anschließend die Symptome schwerwiegender sind als beim Verschlucken eines Getränks, sollte man medizinische Hilfe aufsuchen.
Erste Hilfe für ertrinkende Kinder: Schritt für Schritt Anleitung*
- Das Kind sollte unverzüglich aus dem Wasser gerettet werden. Wenn das Kind bewusstlos ist und keine Atmung festgestellt werden kann, sollten sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden.
- Bei der Wiederbelebung von Kindern steht die Beatmung, also das Zuführen von Luft in die Lunge, im Vordergrund. Dies wird durch Mund-zu-Mund-Beatmung erreicht.
- Die Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen bei allen Kindern mit fünf Beatmungen. Dabei sollte die Nase des Kindes zugehalten werden.
- Wenn nach den fünf Beatmungen keine Lebenszeichen vorhanden sind, sollte mit der Herzdruckmassage begonnen werden. Nach 30-mal Herzdruckmassage werden zwei Beatmungen durchgeführt.
- Es ist wichtig, den Notarzt (112) sofort zu verständigen. Dies sollte von einer zweiten Person durchgeführt werden.
- Das Wichtigste, was Eltern verstehen sollten, ist, dass bei den Wiederbelebungsmaßnahmen nichts falsch gemacht werden kann. Es ist ein großer Fehler, keine Maßnahmen zu ergreifen, da dies den Behandlungserfolg bei Ertrinkungsopfern erheblich beeinträchtigt.
Fazit: Was nimmst du mit
Vor ein paar Tagen erzählte mir eine Mutter, wie ihre Tochter nach einer Schwimmpause ohne Schwimmflügel wieder ins Wasser sprang. Diese Sekunden der Angst bleiben lange in Erinnerung und ich hatte Gänsehaut beim Erzählen.
Ich möchte mit diesem Artikel keine Angst machen, sondern dazu ermutigen, dein Kind nach solchen Erlebnissen in den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, wie mutig es war. Gleichzeitig ist es wichtig, ihm den Respekt vor tiefem Wasser beizubringen und zu zeigen, wie wertvoll es ist, sicher schwimmen zu können. Auch wenn du gerade keinen Platz in einem Schwimmkurs erhalten hast, kannst du mit deinem Kind die Grundlagen des Schwimmens spielerisch üben. Extra dafür ist das wasserfeste Kartenset für Familien entwickelt worden. Meine drei Tipps für dich sind:
- Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt am Wasser spielen
- Schwimmkurse so früh wie möglich beginnen
- Schwimmhilfen nutzen, aber niemals als alleinige Sicherheitsmaßnahme
Du willst dein Kind sicher im Wasser wissen?
Übe mit ihm regelmäßig die Grundlagen des Schwimmens. Mit unserem wasserfesten Kartenset für Familien könnt ihr spielerisch die wichtigsten Schwimmtechniken festigen.
In diesem Beitrag sind die gekennzeichneten Texte * aus dem verlinkten Beitrag der Website Kinder Notfall Bonn
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Liebe Monika, ein sehr interessanter Beitrag! Mir war nicht klar, dass Kinder leise ertrinken können. Es ist beeindruckend wie engagiert du dich diesem wichtigen Thema „Schwimmen lernen“ widmest. Du machst die Welt vieler Kinder sicherer. Chapeau!